Bühne frei fürs neue Rutz

Liebe Leserin, lieber Leser,

dass Berliner Bauprojekte auch nach Plan verlaufen können, beweist jüngst die Wiedereröffnung eines der gefragtesten Spitzenrestaurants der Hauptstadt. Das Rutz ist wieder da – auf alter Bühne, in neuer Kulisse!

Der bis zur kürzlichen Rückkehr noch unter dem Namen ‚Rutz – Restaurant & Weinbar‘ bekannte Gourmet-Spot hatte sich über die letzten zwei Jahrzehnte zu einer hochklassigen Adresse für Genussfreunde aus ganz Europa entwickelt. Dass Chefkoch Marco Müller, seit 2004 kreativer Kopf des Restaurants, gemeinsam mit Restaurantleiter Falco Mühlichen und Nancy Großmann, der G&M Sommelière des Jahres 2021, weiß, wie er seinen Gästen besondere Genussmomente beschert, ist hinlänglich bekannt und goutiert. Lediglich das Interieur aus der Zeit, als das „Weinbar“ im Namen noch eine wirkliche Bedeutung hatte, wollte trotz seines gemütlichen Charmes nicht mehr so recht zum hart erarbeiteten Stand in der deutschen Spitzengastronomie passen. Dort wurde nun auch Hand angelegt.

Nach einer knapp zweieinhalbmonatigen Umbaupause ist nichts mehr beim Alten. Einfachheit und Klarheit sind die Leitmotive des neuen Dekors: Warme Holzelemente treffen auf kühles Metall und Stein.

Dorsch mit Muschelaromen und gegrillten Dünenkräutern

Einen bunten Bruch liefern die zahllosen, sauber in Vitrinen aufgereihten Einmachgläser mit den Produkten, die Müller in seiner Küche verwendet. Kombucha, Fichtennadeln und sicherlich auch manch eine Ingredienz für neue Gerichte wie Dorsch mit Muschelaromen und gegrillten Dünenkräutern oder Rhabarber mit Roggen und Oxalsäure (Bild oben) werden sich hier entdecken lassen.

Wer befürchtet, das Rutz nun als Location für ungezwungenen Weingenuss zu verlieren, sei beruhigt: Auch wenn man sich im Stammhaus fortan auf den Restaurantbetrieb konzentriert, hat sich das gemütliche Rutz-Zollhaus nun ganz dem kulinarisch begleiteten Weinspaß verschrieben.

Wir finden, dass beide Adressen einen baldigen Besuch wert sind und wünschen guten Genuss!

Ihr Team von

Gault&Millau Deutschland

Text: Nick Pulina