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TEXT Michele Marmino | FOTOS Odorino, Gelato, Palazzolo
Ohne Eis geht nichts im Sommer. Schon gar nicht im Italien-Urlaub. Hier sind unsere Tipps für die besten Eisdielen Italiens. Noch mehr Fakten und Geschichten rund um die gefrorene Versuchung gibt es im neuen Henris-Magazin.
Alle sind verrückt nach Eis! Kein Wunder, es ist eine der beliebtesten Süßspeisen der Welt, und Länder wie Deutschland stehen beim Eiskonsum an vorderster Stelle. Ob in der Waffel oder im Becher, handwerklich hergestelltes Eis begeistert alle. Seine Qualität entsteht aus der gekonnten Mischung ausgewählter und ausgewogener Zutaten – genauso wichtig ist natürlich die Meisterschaft der Eismacher. Im Gegensatz zu industriell hergestelltem Eis zeichnet es sich durch Frische, Cremigkeit und sofortige Genussfähigkeit aus.
Während in den 80er- und 90er-Jahren grelle Farben wie das leuchtende Grün des Pistazieneises oder das strahlende Blau des Schlumpfeises die Kunden begeisterten, hat sich der Trend dreißig Jahre später völlig gewandelt. Hochwertige, oftmals stylische Eisdielen bieten eine bewusst begrenzte Auswahl an Geschmacksrichtungen an. Das Produkt besteht zunehmend aus natürlichen Zutaten, was den neuen Bedürfnissen der Verbraucher entgegenkommt und regionale Aromen betont.
Die Tipps der Maestri Pasticceri Italiani
Aber was sind nun die Haupttrends in Italien, dem Heimatland des Eises? Die Experten von Maestri Pasticceri Italiani müssen es wissen, sie sind eine Vereinigung der besten italienischen Konditoren und Eismacher. Werfen wir also einen Blick auf die besten Eisdielen Italiens.
Der Süden: Die sizilianische Tradition von Santi Palazzolo wird in der Pasticceria Palazzolo in Cinisi, etwa zwanzig Kilometer von Palermo entfernt, gelebt und dabei die jahrhundertealte Familiengeschichte bewahrt. Bereits der Großvater stellte Eis von Hand her, vor allem zu zahlreichen religiösen Anlässen – ein Fruchteis, das nur aus Wasser, Zucker und Fruchtsaft bestand und zu besonderen Gelegenheiten im Jahr konsumiert wurde. Zu den besonderen Kreationen gehören Geschmacksrichtungen italienischer Desserts wie das sizilianische Cannolo mit Ricotta und Obst oder Cassata auf Basis von in Rum getränktem Biskuit, Ziegenricotta, Mandelschichten und Pistazien aus Bronte sowie Tiramisu-Eis. Viele der natürlichen Zutaten stammen aus nachhaltiger Landwirtschaft, wie die Mandarinen aus Ciaculli.
Sardinien: Die sizilianische Eiskultur wird auch in Sardinien weitergeführt. In Porto Cervo, bekannt als Treffpunkt des internationalen Jetsets, bietet Giovanni Pace in der Gelateria Pace eine Auswahl an Eiscreme und Granitas mit natürlichen Aromen an. Etwa zwanzig Sorten werden mit wenigen ausgewählten Zutaten und viel frischem Obst hergestellt. Besonders zu empfehlen sind das Mirtoeis und das „Oro di Pantelleria“ mit Passito und Rosinen von der bezaubernden Insel.
Kampanien: In der Pasticceria Benito in Casal di Principe (CE) kreiert Benito Odorino Eisdesserts von höchster Qualität. Eines der berühmtesten Desserts ist das „Ice B“, bestehend aus einer Schicht Fior di Latte-Eis, Keks mit Haselnusspraliné und Meersalz, weichem Karamell und Haselnusseis. Ein gefrorenes Kunstwerk zum Teilen und Genießen mit dem Löffel.
Toskana: In Florenz bietet Gabriele Vannucci in seiner Eisdiele „Gelato“ laktose- und glutenfreie Geschmacksrichtungen an. Der Trend in der Branche geht zu immer weniger Zucker. Pistazie ist unabhängig von allen Süßegraden die klare Königin der vergangenen Jahre und wird von Meister Vannucci in einer intensiven veganen Version oder mit Ricotta aus Mugello, Amarena und Pistazien angeboten. Auch Erdnuss und gesalzenes Karamell erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Markenzeichen der Eisdiele sind das „Selezione Vannucci“-Schokoladensorbet – hergestellt aus einer Auswahl von drei Schokoladen aus Venezuela, der Elfenbeinküste und Ecuador – und die „Crema Vannucci“, eine Neuinterpretation eines Rezepts aus den 80er-Jahren mit hausgemachter Vermouth-Zabaione.
Venetien: Weiter nördlich in Venetien, in der Provinz Padua, bietet Lucca Cantarin in der hundert Jahre alten Gelateria und Pasticceria Marisa die beliebten Sorten Mandel, Haselnuss und Pistazie an. Schokoladenvariationen mit Salz oder Obst hat er auch im Programm, zum Beispiel Mandarinen-Eis mit weißer Schokolade. Aber auch Lakritze-Eis gibt es in Padua. Und wer Granita mag, sollte Passionsfrucht oder erfrischende Zitrone bestellen.
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