Leidenschaft für die Grande Cuisine

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TEXT & FOTO Hans Fink

Diesen Dienstag wurde in der ehrwürdigen Pariser Akademie Beaux de Arts Der „Prix Culinaire“ des Champagnerhauses Taittinger vergeben, kurz „Le Taittinger“. Junge internationale Chefköche aus den USA, Japan und vielen europäischen Destinationen traten gegeneinander an, um den „Everest der Gastronomie“ zu besteigen. 

Die Jury gibt ein Gericht vor, den Köchen und Köchinnen obliegt die Kreation. In diesem Jahr stand Pollack und Lobster auf der Jury-Karte. Die 56. Ausgabe des Preises kürte überraschend einen Schweden zum Sieger: Louis Dupuy-Roudel aus Stockholm, Chef des Restaurants Persona. Leider leer ging die deutsche Hoffnung aus: Franz-Josef Unterlechner vom drei Hauben Restaurant Schwarzreiter in München musste sich mit dem Trostpreis begnügen. Immerhin hatte er sich im nationalen Wettbewerb durchsetzen können.

Die Jury bestand aus großen Namen wie Dominique Crenn aus San Francisco („Atelier Crenn“), Philippe Mille, Reims („Les Crayéres“), Tom Meyer, Paris („Granite“), Amandine Chaignot, Paris („Pouliche“) oder Pierre Résimont, Belgien („l’Eau Vive“).

Andenken an Pierre Taittinger 

Ins Leben gerufen wurde der »Prix Culinaire« im Jahre 1967 in Andenken an Pierre Taittinger, Gründer des gleichnamigen Champagnerhauses und ehemaliger Vertreter des 1. Arrondissement, der Heimat der Hallen von Paris. Zwei Jahre nach seinem Tod wollte sein Sohn Claude nicht nur an das Lebenswerk seines Vaters, sondern auch an dessen Passion für die französische Kochkunst erinnern. Diese Leidenschaft konnte Pierre Taittinger unter anderem als festes Mitglied der Académie des Gastronomes in Paris ausleben. 

Ehren soll dieser Preis aber nicht nur ihn, Pierre Taittinger, sondern auch jene Köche, die mit besonderer Akribie ihrer kulinarischen Kreativität freien Lauf lassen, ohne dabei jemals in den Vordergrund gestellt zu werden. Mit dem »Prix Culinaire«, initiiert durch Claude Taittinger, erfüllte sich 1967 für Pierre Taittinger ein großer Traum, der noch heute, ganze 50 Jahre später, von großer Relevanz ist. Nach der 40. Austragung des »Prix Culinaire« wurde die Tradition des Gastronomiewettbewerbs von Pierre-Emmanuel Taittinger fortgeführt. 

Mehrere Auswahlrunden

Mit seiner Passion für die Gastronomie trat dieser in die Fußstapfen seines Großvaters und übernahm auch die Führung des Champagnerhauses. Dieser beschloss nach all den Jahren, den »Prix Culinaire« künftig nur noch »Le Taittinger« zu nennen. »Le Taittinger« setzt sich als Ziel, die Prinzipien der klassischen französischen Grande Cuisine zu stärken und zu fördern. Hierfür werden sowohl auf nationaler, als auch internationaler Ebene Wettbewerbe ausgetragen, dessen Teilnehmer sich an der französischen Küche orientieren. 

Aus jeder nationalen Endrunde ausserhalb Frankreichs geht ein Sieger hervor, der mit dem nationalen »Taittinger«-Preis ausgezeichnet wird. Da die Zahl der Teilnehmer in Frankreich traditionellerweise größer ist, finden mehrere Auswahlrunden statt. Später treffen sich die Gewinner der nationalen Endrunden und der französischen Auswahlrunde in Paris. Das Thema des Wettbewerbs wird vom Veranstaltungskomitee bestimmt. Der Sieger wird am Ende des Wettbewerbstages von der internationalen Jury mit einem Preis ausgezeichnet.