Tipps von der Mutter: Anthony Sarpong aus Ghana lässt sich von der Heimatküche inspirieren

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TEXT Anke Kronemeyer

Seit seinem sechsten Lebensjahr interessiert sich Anthony Sarpong, heute 42 Jahre alt, für die Küche und das Kochen. „Bei uns zu Hause in Ghana war es immer eine große Party, wenn gekocht wurde. Da lief Musik, da wurde gesungen und getanzt“, erinnert er sich heute noch. Sowohl seine Großmutter als auch seine Mutter standen am Herd, die Familie mit den drei Kindern war immer dabei, es wurde gemeinsam gegessen. Schon früh entdeckte Anthony: „Kochen ist für mich Magie.“ Es sei doch wirklich ein Genuss, gemeinsam am Tisch zu sitzen und gemeinsam zu essen, dabei entstünden magische Momente. An welche Gerichte erinnert er sich heute noch? Er lacht. „Fufu natürlich, das gibt es auch bei uns im Restaurant.“ Diese Beilage wird aus Kochbananen und Maniok zubereitet. So haben es seine Großmutter und Mutter auch gemacht.

Mutter und Sohn telefonieren täglich

Mutter Lydia spielt für ihn immer noch eine große Rolle – nicht nur anlässlich des Muttertags. „Wir telefonieren jeden Tag“, strahlt Zwei-Hauben-Koch Anthony, der in Meerbusch im Kreis Neuss gleich zwei Restaurants sowie eines in Dortmund am Phoenixsee betreibt. Die Familie zog 1990 nach Deutschland, der Vater arbeitete in der Nähe von Wiesbaden auf einer Air-Base. Nach seinem Tod vor zehn Jahren blieb Lydia Sarpong in Deutschland, die beiden anderen Söhne (40 und 31 Jahre) leben und arbeiten in Frankfurt. So ist die Familie oft in Kontakt. In welcher Sprache verständigen sie sich? „In Twi“, sagt Anthony, der Hauptsprache in Ghana.

Kochbanane und Jollof-Reis

Und natürlich spielen auch die Rezepte aus der ghanaischen Heimat eine große Rolle im Restaurant. Aktuell stehen viele Gerichte, die aus der afrikanischen Küche inspiriert sind, auf der Speisekarte in Meerbusch. Zum Beispiel Bonku (Mais) mit Shito und Sardinen oder Kochbanane mit Palm Cream, und das Salzwiesenlamm wird mit dem afrikanischen Jollof-Reis serviert. „Die meisten Gerichte isst man bei uns mit den Fingern.“ Mutter Lydia kam die Tage sogar nach Meerbusch, um dem Team aus Anthony’s Kitchen ein paar Tipps zu geben: wie das Fufu richtig zubereitet und abgeschmeckt wird, was man aus der Yamswurzel machen kann und welche Gewürze gut zu unterschiedlichen Gerichten passen.

Spezielles Menü auch in der Koch-Box

Zum Muttertag am 12. Mai bietet das Team um Anthony Sarpong nicht nur mittags und abends ein Muttertagsmenü an, sondern es werden auch Boxen mit einem fertig zubereiteten und vorgegarten dreigängigen Menü in ganz Deutschland verschickt.

Anthony’s Kitchen / Meerbusch
Langweilig wird ein Essen im schnieken Gastraum bei Anthony Sarpong nicht. Dazu tragen die beiden Menüs – vegetarisch und konventionell – mit ihren popkulturellen Musik-, Film- und Comic-Titeln bei. Hier serviert das Küchenpersonal die kulinarische Weltreise.

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