Joji Hattori

„Ich muss den Schlag meines Messers hören”

Er ist ein gefeierter Violinist und Dirigent. Und dazu Inhaber des vielfach prämierten Restaurants SHIKI in Wien. Uns verrät Joji Hattori, welche Musik er liebt. Und warum er auch Momente der Stille schätzt.

„Beim Kochen ist mir ganz wichtig, die Geräusche gut hören zu können, sozusagen die Geräuschsymphonie der Küche. Wenn ich Zwiebeln anbrate und sie in die heiße Butter oder das Öl gebe, höre ich am Zischen, ob ich die richtige Temperatur erwischt habe. Auch beim Schneiden von Gemüse muss ich den Schlag meines Messers auf dem Schneidebrett hören können, damit ich weiß, dass ich ganz durchgeschnitten habe. Musik in der Küche ist für mich unmöglich, sie würde mein Kochen unpräziser machen.

Beim Essen finde ich laute Musik nicht entspannend. In meinem Restaurant Shiki läuft angenehme, leise Musik, Popmusik oder Jazz, aber ohne durchgehende elektronische Beats. Gerade am Anfang, wenn erst zwei, drei Tische besetzt sind, finde ich es angenehm, wenn im Hintergrund Musik läuft. Denn vollkommene Stille ist auch nicht immer gemütlich.

Es ist mir ein großes Anliegen, im Gastraum niemals klassische Musik zu spielen. Ich habe mir aber einen Witz daraus gemacht, und auf dem „stillen Örtchen“ für Damen und Herren laufen ausschließlich Klassikaufnahmen von mir…


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Foto: © Franziska Liepe