Achterbahn der Sinne

Ein Trip durch abenteuerliche Genusswelten und ein spannendes Acht-Gänge-Menü: Eatrenalin ist die kulinarische Weltneuheit des Europaparks Rust. Wir haben im „Floating Chair“ Platz genommen.

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TEXT Arno Makowsky | FOTOS Eatrenalin Europa-Park

Wer sich regelmäßig im Badischen aufhält, kennt diese Region nicht nur als Paradies für feines Essen und herrliche Weine, sondern auch als Sehnsuchtsziel aller Freizeitpark-Liebhaber, die auch hier ein drei Hauben rot Dining-Erlebnis erwarten dürfen im Ammolite – The Lighthouse Restaurant. Auf dem Weg auf der Autobahn durch den nördlichen Schwarzwald tauchen als verheißungsvolle Silhouette stets die Achterbahnen des Europaparks auf. Was alle Kinder zu Jubelschreien hinreißt und den Eltern das Versprechen abnötigt, demnächst mindestens einen Tag in Rust zu verbringen, natürlich inklusive „Silver Star“ (73 Meter, 130 km/h) und anderen grandiosen Adrenalin-Schleudern.

Als wir kürzlich wieder auf der Autobahn Richtung Freiburg fuhren, war das Ziel tatsächlich der Europapark, diesmal zwar ohne Kinder, aber durchaus mit dem festen Willen, einen turbulenten Abend zu erleben, eine Art Achterbahn der Sinne. „Eatrenalin“ nennt sich die Restaurant-Weltneuheit des Freizeitparks, und dass die Macher ihre Erfindung als „futuristisches Gastronomie-Erlebnis“ bezeichnen, ist keineswegs untertrieben. Feines Essen als Abenteuertrip durch 1600 Quadratmeter große multimedial bespielte Räume, mit einem ebenso kreativ gekochten wie perfekt getimten Acht-Gänge-Menü – das ist in der Tat eine ungewöhnliche, spannende Erfahrung.

„Die Gäste emotional berühren“

Schon sitzen wir in der Eatrenalin-Lounge bei einem Glas Laurent-Perrier-Champagner und Köstlichkeiten wie einem knusprigen Enten-Praliné und plaudern ein wenig mit Thomas Mack, dem geschäftsführenden Gesellschafter des Europaparks und Ideengeber der neuen Gourmet-Attraktion. Das Ziel, so sagt er, sei nicht nur ein perfektes kulinarisches Erlebnis, sondern auch, „die Gäste emotional zu berühren“. Sichtlich gut gelaunt berichtet Thomas Mack von Erweiterungen des Konzepts (demnächst gibt es eine Late Night mit Cocktails und Live-Entertainment) und internationalen Expansionsplänen. Es gelingt uns gerade noch, den Kohlrabi mit schwarzem Trüffel zu probieren, da geht es schon los im „Floating Chair“, einer Mack-eigenen Erfindung, auf dem wir nun durch verschiedene Genusswelten gleiten, zum Beispiel in den blau schimmernden Ocean-Raum mit allerhand Fisch-Animationen, deren ansprechendste Form ganz real auf dem Teller landet: ein auf den Punkt gegarter Zander auf Umibudo, grünen Algen, die nicht nur fantastisch aussehen, sondern auch so schmecken.

Der Stil des Menüs, entworfen von den Küchenchefs Ties van Oosten und Juliana Clementz, ist international-modern und spielt auf das jeweilige Ambiente an. Um ein paar Beispiele zu nennen: Im Raum Universe gibt es „Mysteriöses aus dem All“, was sich als sehr irdische Short Ribs in einer herrlich aromatischen Sauce entpuppt, im Asien-Ambiente kredenzen freundliche Serviererinnen köstliches Nigiri-Sushi mit Shisoblättern, Dim Sum und Hummer. Und im Raum „Incarnation“ schwebt ein spektakulärer Tisch in Form einer Frisbeescheibe von der Decke, darauf köstliche Desserts mit den Zutaten Karamell, Ingwer, Blutorange und Kastanie. Auch die Weinbegleitung (ebenso wie die fantasievollen alkoholfreien Speisebegleiter) können sich sehen lassen. In der Grundversion des Menüs für 255 Euro bekommen die Gäste etwa einen 2022 Alza aus dem Elsass, beim teureren Sommelier-Menü darf es ein 2003 Château Montrose sein.

In den Eatrenalin-Katakomben

Wer nach dem Genusstrip noch ein wenig weiterträumen möchte, dem steht eine chillige Bar mit DJ und zwei sympathischen Barkeepern zur Verfügung. Wir reißen uns los und lassen uns von Kommunikationschefin Diana Reichle ein wenig in die Eatrenalin-Katakomben führen, wo über Bildschirme minutenexakt die Ausgabe des jeweiligen Gangs gesteuert wird. Bis zu 160 Gäste werden hier jeden Abend bedient, in kleinen Gruppen á 16 Teilnehmer; gut zwei Stunden lang sind sie auf ihren Floating Chairs unterwegs. Zum Reden kommt man vor lauter spektakulären Eindrücken dabei übrigens kaum. Aber so soll es auch sein. Schließlich sind wir nicht beim romantischen Candle Light Dinner, sondern in der kulinarischen Version des Silver Stars…

Eatrenalin Europa-Park
Roland-Mack-Ring 5
77977 Rust
eatrenalin.de

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