Kalbsbries vor dem Tatort

Zu Besuch im Münchner Traditionswirtshaus „Donisl“, wo Spitzenköche um Karl Ederer in der Reihe „Kulinarium“ einmal im Monat ein Gourmet-Menü zubereiten

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TEXT Arno Makowsky | TITELFOTO Kulinarium-Köche: Karl Ederer, Thomas Thielemann, Burkhard Metz @forstermartin_foto

Das Münchner Traditionslokal „Donisl“ am Marienplatz liegt in unmittelbarer Nähe zu wichtigen Sehenswürdigkeiten wie der Frauenkirche und dem FC Bayern-Shop und zählt zu den Fixpunkten der touristischen Infrastruktur. Anders gesagt: Dieses Lokal ist der passende Ort zur Erholung nach der Betrachtung des berühmten Rathaus-Glockenspiels und vor dem Besuch des Hofbräuhauses. Hier sind Schweinshaxe und Leberkäs’ obligatorisch. Was man im Donisl weniger erwartet: „Frühlingsgemüse mariniert, junge Karotten, zweierlei Beeten, Frühlingslauch, Zuckerschoten und Bio-Spargel“ und die „Variation vom Milchkalb, Entrecôte und Bries Crepinette“. Aber normalerweise ist hier auch nicht der Münchner Spitzenkoch Karl Ederer zugange, der gemeinsam mit den Donisl-Küchenchefs an diesem Sonntagnachmittag ein stattliches Gourmet-Menü zubereitet. Es ist der Auftakt zu einer Reihe namens „Kulinarium“, bei der wechselnde Gastköche an eher ungewöhnlichem Ort ihre Kunst zelebrieren. Wir waren beim ersten Termin dabei.

Immer sonntags um 16 Uhr

Seit Jahrzehnten gehört Karl Ederer zum Feinschmecker-Inventar der Stadt, sein aktuelles Restaurant (zwei Hauben schwarz) am Rande der Innenstadt trägt natürlich seinen Namen und beeindruckte die G&M-Tester „mit Charakter und manchem Alleinstellungsmerkmal“. Fürs „Kulinarium“ versammelt der Meister Weggefährten und Schüler um sich, wie zum Beispiel Martin Rehmann vom Rait’ner Wirt in Schlechting (eine Haube schwarz), Hubert Obendorfer (sein mit drei Hauben prämiertes Restaurant Eisvogel hat er vor zwei Jahren an Sohn Sebastian übergeben) und der Österreicher Andreas Mayer (Restaurant Mayer’s in Zell am See, vier Hauben).

Einmal im Monat, immer sonntags, findet der Gourmet-Event zum moderaten Menüpreis von 79 Euro statt. Die ungewöhnliche Uhrzeit um 16 Uhr erklärte Initiatorin Franziska Kohlpaintner so: „Das ist genau die passende Zeit zwischen langem Sonntagsfrühstück und Tatort.“

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